h a u k e p r e u s s . d e   -   Geschichten   &   Horizonte

Das Ende ist der Anfang ist das Ende.

I

Ich saß im dritten Lokal für diesen Abend, und meine Handlungen hatten sich noch nicht kreativer gestaltet als der Versuch, viereckige Bierdeckel im Kreise zu drehen. Nebenbei schätzte ich möglichst unauffällig die Maße von Passantinnen und Kellnerinnen. Die Zeitungen, die hier auslagen, konnte ich zwar noch nicht auswendig, ich hatte aber auch nicht vor, wiederholte Nachrichten über die Definition von Sex bei Präsidenten langfristig zu verinnerlichen. Ich öffnete erneut mein Notizbuch, aber irgendwie brachten mich Skizzen wie „Maximilian Ehrenstein, 1899 - 1961“ oder „Warum müssen die beiden so lange poppen, dass sie für den Rest des Abends völlig kaputt sind“ auch nicht auf einen grünen Zweig, also steckte ich es vorläufig wieder in meine Tasche. Obwohl mich besonders letzterer Eintrag, wenn ich nur intensiv genug darüber nachdachte, möglicherweise in die eine oder andere Krise stürzen konnte. Also nahm ich davon Abstand und begann, mit dem Fingernagel des Daumens die weiche Pappe des Bierdeckels einzudrücken.

Wie lange, schlich es mir durch den Kopf, und meine Lippen entfernten sich ein wenig voneinander. Wie lange wartete ich schon auf eine Gelegenheit. Ich vermochte diese Frage nicht zu beantworten, was mir die Wartezeit nicht eben erleichterte. Vielleicht wurde mir auch gerade erst bewusst, dass mir das Warten schwer fiel, vielleicht wurde mir in diesem Augenblick klar, dass ich überhaupt wartete.

Die strohblonde Bedienung bequemte sich, nachdem ich schon ein paar Minuten meiner kreativen Beschäftigung nachgegangen war, auch mal zu mir.
„Nabend. Was willste haben?“, maulte sie mich an, als sei es ein schweres Vergehen gegen die Menschenrechte, etwas bei ihr zu bestellen.
„Hi. Äh, ein Becks“
„Groß oder klein?“
„Groß, bitte.“
„Alles klar.“ Sie stapfte von dannen.
Hm. 82-69-93. Ach was, war völlig egal. Ich blickte auf den Hof. Kopfsteinpflaster, na klar. Da konnte schnell mal eine Sicherung locker werden. Bei der Hitze ohnehin. Ein Jongleur begann, seine Utensilien auszupacken und vor dem Café seine Künste darzubringen. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Was war wohl aufregender: Eine Zeitung, die man schon zweimal gelesen hat, oder ein Kerl, der drei Keulen in die Luft wirft und aufpasst, dass sie nicht auf den Boden fallen? Na was wohl. Ich stand also auf, um auf die Toilette zu gehen, und mir anschließend die Zeitung zu schnappen, als mein Blick auf eine Tür fiel, die das Schild „Personal“ trug. Ich tat so, als ob ich kein biertrinkender Gast wäre und riskierte ein Auge. Ein langer Flur erschloss sich mir, und nach einem Kontrollblick glitt ich schlangengleich in den Korridor. Welche Entdeckungen ich erwartete wusste ich nicht, Leichen im Schrank oder Ratten im Ofen, oder die Kellnerin beim Oralverkehr mit dem Geschäftsführer. Eine Überraschung, gleich welcher Art hätte diesem Tag vielleicht noch etwas positives gegeben. Unglücklicherweise kam mir nach wenigen Schritten die Bedienung entgegen, was mich nur wenig wunder nahm.

„Was suchsten hier?“
„Die Toilette, was denn sonst?“
„In der Küche? Raus hier, das Klo ist im Keller.“
„Sorry, hab mich doch bloß in der Tür geirrt. Zieh bloß mal den Stöpsel raus.“
„Hä? Was ist?“
„Reg dich einfach ab. Ich bin ja schon weg.“
Ich machte auf den Absätzen kehrt. Die Küche dieses Ladens wollte ich nicht wirklich aus der Nähe sehen. Die Toiletten freilich auch nicht unbedingt, aber da hatte ich nun mal keine Wahl. Ich stieg die hölzerne Treppe hinab, und die Örtlichkeiten machten schon auf halber Höhe durch ihren charakteristischen Geruch auf sich aufmerksam. Mit angehaltenem Atem leerte ich meine Blase und beeilte mich, wieder an die relativ frische Luft zu kommen. Besser. Der Jongleur ging unglücklicherweise noch immer seiner nutzlosen Tätigkeit nach, deshalb griff ich mir die Zeitung und schlug den Sportteil auf.

Seltsame Leute traf man in den Bars und Kneipen am Schulterblatt, besonders an so seltsamen Tagen, und ich konnte mir heute einfach keinen Reim darauf machen, warum die Menschen so paranoid reagierten. Lag es am Stand des Mondes, der mir zwar momentan nicht bekannt war, oder an einem über Russland lagerndem barometrischen Maximum? Ich entschied, mir darüber keine Gedanken zu machen, die ohnehin zu nichts führten. Ziemlich blauäugig, konstatierte ich mir. Hatte die Dame, die in ihrer Position als Bedienung mir eigentlich schon längst mein Bier hätte bringen sollen, nicht auch blaue Augen? Wo blieb die eigentlich?

Wie durch einen dramaturgischen Zufall tauchte sie vor mir auf, auf einem Tablett mein Pils.
„Da.“
„Wo?“
„Dein Bier“
„Könnte es sein, dass sich der Schaum inzwischen verflüchtigt hat?“
„Mir egal.“
„Und wenn ich kein abgestandenes Bier mag?“
Sie hob die mageren Schultern.
„Trinkst du das jetzt, oder willst du gehn?“
„Jeez, ist ja okay.“

Nun gut, immer noch besser als Dosenbier, wenn auch mindestens fünfmal so teuer. Sie steuerte ihren Hintern wieder in Richtung des verbotenen Gartens, den für Normalsterbliche unerreichbaren Gefilden hinter der Theke. Ich hievte das halbe Kilo Bier an meine Lippen. Wie gesagt, besser als Dosenbier. Ich überlegte, ob es mir etwas bedeutete, würde ich sie hier wiedersehen. Eigentlich nicht, schließlich war es so, dass ich lediglich eine Freundin traf, die mit ihrem Freund zusammen hierher gereist war, um diese Stadt unsicher zu machen. Als ob diese Stadt davon überhaupt Notiz nehmen würde. Wie dem auch sei, ich fühlte mich auf eine gar nicht einmal merkwürdige Weise besser, wenn sie uns begleitete. Vielleicht hoffte ich sogar, dass ich in einem stillen Moment auch ein Wort abseits des Trubels mit ihr wechseln konnte. Ich wusste zwar nicht, worüber wir so diskret sprechen sollten, aber das war erstens nicht relevant und zweitens würde sich schon etwas finden.

Die Straße, wie gewöhnlich zu dieser Jahreszeit, wurde stark frequentiert, die Passanten gingen zu Feierabend in ihre Wohnungen oder auch in eine der benachbarten Bars. Ich ertappte mich wieder dabei, der weitläufigen Angewohnheit des Beobachtens einer Straße, auf der nichts wirklich geschieht, zu erliegen, und hoffte, dass dieses eine Mal wenigstens etwas Erwähnenswertes passieren möge. So nuckelte ich noch einige Zeit an meinem persönlichen Ziborium herum und bestellte mir bald noch eine weitere Füllung, während ich mir die Kombinationen der Pflastersteine im Innenhofes einprägte.

Der Mann mit den Keulen hatte sich inzwischen aufgemacht, die Gäste anderer Cafés in der Straße zu langweilen, oder wahlweise auch zu unterhalten. Das machte allerdings die Zeitung auf meinem Tisch nicht wesentlich attraktiver für mich, so dass mich nichts dazu trieb, sie noch einmal aufzuschlagen. Deshalb stand ich auf und legte sie, um der Versuchung nicht widerstehen zu müssen, zurück auf den Tresen.

Mittlerweile hatte sich eine gewisse Distanz in meinen Blick geschlichen, und ich erwog ernsthaft, für diesen Abend meine Suche nach einem Phantom, von dem ich nicht einmal wusste, wie es sich für mich darstellte, oder weshalb ich es überhaupt so bezeichnete, abzubrechen.

Plötzlich stand sie an meinem Tisch, und ich zuckte zusammen, als ich zu ihr aufblickte. Sie lächelte mich zufrieden an.
„Da bist du ja. Woher wusstest du, dass ich hier vorbeikommen würde?“
„Gar nicht. Intuition vielleicht. Allerdings ist diese Spelunke schon etwas merkwürdig.“
„Was machst du dann hier?“
„Äh, in zwei Worten: Bier trinken“
„Und sonst?“
„Kategorisch üblen Jongleuren und schlechtgelaunten Bedienungen aus dem Weg gehen, drittklassige Zeitungen auswendig lernen und nutzlose Notizen sondieren.“
„Was trinkst du da, ich meine, was hast du bis eben getrunken?“ fragte sie mit einem Blick auf mein leeres Glas.
„Becks.“
„Ich hätt’ auch Lust auf eins. Gibt’s hier auch ne Bedienung?“
„Formell schon, ist aber nicht gerade in Höchstform. Kann ein bisschen dauern.“
Wie durch ein geheimes Kommando erschien meine große Liebe, die Kellnerin, auf der Bildfläche.
„Nabend. Kann ich dir was bringen?“
Die Lebensfreude sprudelte geradezu aus ihr heraus, als sie sah, dass ich Begleitung erhalten hatte. Ich glaubte fast, dass sie eifersüchtig war. Oder überfordert, zwei Personen an einem Tisch zu bedienen.
„Ja gerne, was habt ihr für Bier?“
Sie starrte für eine Sekunde feindselig zu uns herunter, dann zählte sie die Biersorten mechanisch auf.
„Dann nehme ich ein großes Becks, bitte.“
„Ich auch noch eins, wenn’s recht ist.“
„M-m.“
Offensichtlich war es nicht recht. Sie schwebte wieder in die gefährliche Zone.
„Und, hast du heute schon was aufregendes erlebt?“
„Abgesehen von Jongleuren und Kellnerinnen, die vor Begeisterung im Dreieck springen und dir jeden Wunsch von den Augen ablesen meinst du?“
Ich deutete auf den Haufen Pappe, den ich aus zerkleinerten Bierdeckeln aufgeschichtet hatte.
„So aufregend also?“
Ich nickte.
„Tja, die Inspiration hat mich ebenso wenig angesprungen wie mich die Muse geküsst hat. Mir ist noch nicht einmal eine über den Weg gelaufen, von dir vielleicht mal abgesehen.“
„Meinst du, es würde besser klappen, wenn ich dich küsse?“
„Wäre vielleicht einen Versuch wert.“
Doch bevor wir zur Tat schreiten konnten, wurden wir von einem Engel unterbrochen.
„Da.“
Die freundliche Bedienung hatte uns doch nicht vergessen, stellte die Gläser aber mit einer Miene auf den Tisch, die mich fürchten ließ, das Bier könnte sauer werden.
„Vielen Dank“, flötete ich, doch sie war schon wieder auf halbem Wege zum Tresen und hinterließ eine schwarze Rauchwolke über unserem Tisch.
„Wow, wer hat der denn in die Suppe gepinkelt?“
„Ich kam leider zu spät. Sie war schon so, als ich ankam.“
Wir stießen an, nahmen einen tiefen Schluck und sie blickte über den Rand ihres Glases.
„Also, wo waren wir stehen geblieben?“
„Du hast überlegt, ob du mich küssen solltest.“
„Und wenn ich es einfach mache?“
„Wenn’s mir hilft? Aber lass nur. War nicht so ernst gemeint.“
„Du musst es wissen. Aber ich hätte es wohl sowieso nicht gemacht.“
„Dann sind wir uns ja einig.“
Wir steckten unsere Nasen für einige Augenblicke in unsere Becksgläser und beobachteten, wie der Schaumfilm mit jedem Schluck auf und ab hüpfte.
„Wo hast du eigentlich deinen Kerl gelassen?“
„Der ist mit Kollegen unterwegs, aber die kenne ich nicht, und da hatte ich keine Lust mitzukommen.“
„Aha. Und was hast du dann heute noch so vor?“
„Tja, weiß nicht. Jetzt wo ich dich getroffen habe, können wir ja genauso gut zusammen was machen.“
„Klar, gern. Fangen wir doch damit an, das Bier hier runterzukippen, und dann diese überaus gastfreundliche Stätte zu verlassen und uns was netteres zu suchen. Bei den schlechten Schwingungen, die unsere Bedienung verbreitet, wird man ja nicht einmal betrunken, sondern nur noch melancholisch.“
„Geht in Ordnung.“
Wir prosteten uns noch einmal zu und beeilten uns, die Gläser zu leeren.
„So, jetzt müssen wir nur noch unser Goldlöckchen an den Tisch kriegen und hoffen, dass sie uns nicht den doppelten Preis abzieht.“

Es dauerte einige Minuten, in denen wir schweigend die immer belebtere Straße beobachteten, dann kam die Stimmungskanone zu uns, um zu kassieren.
„Geht das getrennt oder zusammen“ fragte sie wie eine Inquisition und es war ihr anzumerken, dass ihr der Gedanke an den Mehraufwand einer aufgeteilten Bezahlung zutiefst zuwider war.
„Zusammen natürlich“, antwortete ich gönnerhaft, „ich will doch deine kostbare Zeit nicht noch übergebührlicher in Anspruch nehmen, als ich das ohnehin schon getan habe.“
Meine Begleitung lachte, während mich die Bedienung mit einem Blick, der das Unkraut im Hof verdorren ließ, bedachte. „Das macht dann neunsechzig.“
Ich gab ihr einen Zehner und hielt demonstrativ und beharrlich meine Hand auf, damit sie ja nicht auf die Idee kommen konnte, ich würde ihr etwa Trinkgeld geben wollen. Sie drückte mir etwas kräftiger als notwendig das Wechselgeld in die Hand, nahm die leeren Gläser mit und stapfte grußlos zurück in ihren Arbeitsbereich – ob was sie dort tat, als Arbeit zu bezeichnen war, wage ich zu bezweifeln.
„Na, dann lass uns mal.“
„Und wohin soll’s gehen, Madame?“
„Irgendwo, wo’s warm und kuschelig ist.“


II

Komischer Laden, war das erste was ich dachte, als wir eintraten, und auch nicht unbedingt heimelig. Der Putz bröckelte von den Wänden, sofern überhaupt noch welcher vorhanden war und nicht schon ein Loch dort klaffte. Im Keller sammelte sich das Wasser, die Treppen erinnerten eher an Hühnerleitern, so dass sich die Versicherungen bestimmt über jeden Abend freuten, an dem der Laden geöffnet hatte - falls er denn überhaupt versichert war.

Die Toiletten waren zum einen nicht abschließbar, zum anderen war ich froh, dass ich die Option hatte, mich beim Pinkeln nicht hinsetzen zu müssen. Das Publikum schien größtenteils von der Straße aufgelesen zu sein, und die DJane hätte auch meine Mutter sein können. Dennoch versprühte das Gemäuer und die darin befindliche Institution, die sich auch noch erdreistete, offiziell „Kulturzentrum“ heißen zu dürfen, einen einzigartigen Charme, der uns sofort anzog. Nicht dass es der einzige Club in 50 Kilometern Umkreis gewesen wäre, aber eben einzigartig.

Die Räume waren erst leidlich gefüllt, und wir saßen auf dem Pult vor den Plattenspielern, und beobachteten die anwesenden Damen.
„Wen von den Frauen hier findest du attraktiv? Ich meine, auf wen würdest du zugehen und ansprechen, ob sie nicht vielleicht was mit dir trinken möchte?“
Ich sah mich um, obwohl mir klar war, dass nur eine einzige dafür in Frage kam. Sie deutete nach einigen Momenten auf eine stämmige dunkelhaarige im schwarzen Kleid.
„Nein, ich weiß nicht. Sieht aus wie eine verhinderte Sozialpädagogikstudentin, die mit einem verhinderten Medizinstudenten zusammen wohnt und deshalb ständig zuviel Schokolade futtert.“
Unsere Blicke wanderten weiter und fanden eine schmächtige Blondine mit eng anliegender schwarzer Hose und weißer Bluse, unter der man auch aus zwanzig Meter Entfernung einen roten BH erkannte, den sie allerdings eher aus Eitelkeit denn aus Notwendigkeit zu tragen schien.
„Was die beruflich macht, weiß ich nicht, aber sie ist mir einfach zu blond, und ihr roter BH weckt auch keine besonders erotische Stimmung in mir.“
„Magst du keine Blondinen oder keine roten Büstenhalter?“
„Ich hab nichts gegen rote Büstenhalter, und ich kenne sogar einige nette und intelligente Blondinen. Aber dass sie mich nun besonders anziehen würden, kann ich nicht behaupten. Und die da hinten gewiss nicht.“
Noch ein Versuch. Eine abgebrochene Punkerin mit lila Haaren, erstaunlich großer Oberweite und erstaunlich breitem Becken.
„Die Haare sind in Ordnung. Über den Rest decke ich lieber den Mantel des Schweigens, oder besser noch, überhaupt einen Mantel.“
„Ist da überhaupt jemand, den du interessant findest?“
„Also bei denen, die da rumstehen, irgendwie nicht. Schon eher bei denen, die hier so rumsitzen.“
Sie blickte auf ihre Stiefel, Acht-Loch-DocMartens.
„Na ja, ich hab heute ja auch meine Fick-mich-Stiefel an.“
„Übertreib’ mal nicht. Das ist doch völlig wertfrei. Sieh dir mal die da hinten an.“
Ich deutete auf ein Mädchen mit blonder Dauerwelle in Schnürstiefeln, die ihr fast bis zu den Knien reichten.
„So etwas habe ich bislang nur am Hans-Albers-Platz gesehen. Und das auch höchstens im Sommer.“
„Wird schon stimmen.“
Schweigend beobachteten wir noch ein paar weitere Schönheiten. Plötzlich wandten ihre großen braunen Augen sich mir zu.
„Sag mal findest du mich eigentlich attraktiv?“
„Na klar.“
„Ich meine sexuell attraktiv. Findest du mich fraulich?“
Ich blickte sie an, aber im nächsten Moment war ich mir nicht sicher, ob ich meinen Augen trauen konnte. Zumindest starrte ich sie einige Sekunden ungläubig an, bevor mir etwas einfiel.
„Wirst du wohl deine Hose zulassen.“
„Sonst glaubst du mir ja offensichtlich nicht, dass ich eine Frau bin.“
„Ich habe nicht einen Moment daran gezweifelt.“
Sie öffnete ihre Hose trotzdem und zog sie herunter, bis ich ihre Schamhaare sehen konnte.
„Gut, Schamhaare. Jetzt bin ich überzeugt. Sollen wir hier auf der Tanzfläche poppen, oder gehen wir aufs Klo und schließen die Tür ab? Ach, die kann man ja nicht abschließen “
„Ist das dein Ernst?“
„Willst du es darauf ankommen lassen?“
Sie zog die Hose wieder hoch und schloss sie.
„Nicht jetzt.“
„Gut.“
„Schade.“
„Was denn nun?“
„Vielleicht stöhne ich ja so laut, dass die ganzen Leute sich um uns scharen und uns anfeuern.“
„Wäre dir das unangenehm? Dass die Leute uns anfeuern, meine ich.“
„Na ja, hier auf dem Kiez schon, obwohl man dann ja auch Eintritt nehmen könnte.“
„Das wäre es mir vermutlich auch. Aber prima, dass du es in Erwägung gezogen hast.“
„Wenn du Glück hast, komme ich irgendwann noch einmal darauf zurück.“
„Und wenn ich Pech habe, habe ich bald das ganze wieder vergessen.“
„Und du meinst, dass ich dich nicht daran erinnern werde?“
„Das wird dann wohl deine Entscheidung sein.“
Ich legte meinen Kopf auf ihre Brüste und blickte in ihre Augen.
„Ich würde dich jetzt trotzdem gerne küssen.“
„Dann mach’s doch einfach.“
Ich rutschte ein Stück tiefer und küsste ihren Bauchnabel.
„Das hatte ich jetzt nicht erwartet.“
„Ich auch nicht.“
Wir saßen einige Zeit schweigend, Schulter an Schulter gelehnt, auf unserem Podest. Ich kratzte nachdenklich langsam das Etikett von meiner Bierflasche und beobachtete die Schemen, die sich in der Mischung aus farbigem Licht und verstreutem Trockeneisnebel durch die Bar bewegten, was meinem momentanen geistigen Zustand gefährlich ähnelte. Die unmittelbare Stille neben mir kam mir nun allerdings reichlich unnatürlich vor, und als ich meinen Kopf zu meiner rechten wandte, fiel mir auch ihr sanftes Schnarchen auf, das sich bisher in der Musik verloren hatte. Ihr Kopf lehnte etwas nach hinten gestreckt gegen einen Pfeiler, auf dem der DJ-Tisch ruhte. Ich blickte eine halbe Ewigkeit in ihre sanften Gesichtszüge und strich ihr mit den Fingerspitzen über ihr kurzes, leicht elektrisiertes Haar, dann zeichnete ich Millimeter davor die Konturen ihrer Lippen nach. Meine Augen schlossen sich, und ich begann damit, mir vorzustellen, wie es sei, wenn ich diese perfekten Lippen mit meinen berühren könnte – doch dann öffnete ich die Augen wieder, und tat es einfach.

Sie war sofort wieder wach, wenn sie denn überhaupt wirklich geschlafen hatte.
„Igitt, du hast mich ja geküsst!“
Sie wischte sich demonstrativ den Mund ab. Mir fiel nichts anderes ein, als in einer Mischung aus dämonisch und schelmisch zu grinsen.
„Selbst Schuld, wenn du mich die ganze Zeit dazu provozierst“
„Ich hör’ wohl schlecht. Ich hab dich wozu provoziert?“
„Zu dem, was ich gerade gemacht hab. Meine Lippen gegen deine gedrückt. Wenn du das überhaupt einen Kuss nennen willst. Ich würde es eher ‘Die Fressen gegeneinander drücken’ nennen.“
„Das musst du mir mal näher erklären.“
„Ist doch genau das, was passiert ist. Oder ist dir ein dummer Spruch lieber? Wer mit Streichhölzern spielt, kann sich leicht verbrennen.“
„Ich versteh’ kein Wort.“
Ich zuckte mit den Schultern, stand auf, ging zum Tresen und bestellte zwei Flaschen Becks. Ich kam zurück und reichte ihr eine Flasche.
„Hier, damit kannst du dir den Mund ausspülen, wenn’s denn wirklich so schlimm war.“
Sie nahm die Flasche, setzte sie an die Lippen und wollte einen Schluck trinken, doch dann zögerte sie und lächelte mich über den Flaschenrand hinweg an.
„Wie wär’s, wollen wir nicht Brüderschaft trinken?“
„Bitte?“
„Moment, ich bin gleich wieder da.“
Sie ging zum Tresen, und ich beobachtete fasziniert ihren runden Hintern in ihrer Jeans. Mit zwei Tequila, mit Zitrone aber ohne Salz, kehrte sie zurück.

„Ob wir nicht Brüderschaft trinken wollen, hab ich gefragt.“
„Möglichst ordinär, mit Zungenküssen bis tief in die Speiseröhre?“
„Was?“
„Ach nichts. Ich wundere mich nur, dass du vor ein paar Minuten deinen Mund desinfizieren wolltest, weil meine Lippen zufällig…“
„Zufällig!“
„Na ja, fast zufällig, auf deine gestoßen sind, und nun willst du mit mir Brüderschaft trinken? Wenn ich mich recht erinnere, küsst man sich dabei auch.“
„Eben.“
„Eben?“
„Genau das will ich auch.“
Ich konnte ihrer Logik zwar keineswegs folgen, aber da ich diese Gelegenheit nicht verpassen wollte, bemühte ich mich, möglichst unbeteiligt zu blicken, auch wenn mir das wohl nicht so recht gelingen wollte. Natürlich nahm ich eines der Schnapsgläser und trat einen Schritt näher.
„Na, an mir soll’s nicht scheitern.“

Wir stießen an, hakten einander unter und jeder trank aus des anderen Glas den Tequila und lutschte die Zitrone aus, dann küssten wir uns, und ich fühlte mich sehr brüderlich.
Mein Zeitgefühl hatte sich mittlerweile in die Fluten gestürzt, ich konnte die Uhrzeit also kaum noch schätzen, selbst wenn sie mich wirklich interessiert hätte. Immerhin, es war noch dunkel draußen. Ich stellte missmutig fest, dass mein Bier schon wieder alle war, aber den Weg zum Nachschub konnte ich schon mit geschlossenen Augen zurücklegen. Dort angelangt, stieß ich erneut mit ihr an, auch wenn unsere Flaschen leer waren.
„Na, mal wieder an der Quelle?“
Ich lächelte sie milde an, oder zumindest so, wie ich mir das als milde vorstellte.
„Was für ein Zufall, dass wir uns ausgerechnet hier treffen.“
Sie bestellte uns zwei Flaschen.
„Weißt du eigentlich, dass wir uns heute schon viermal geküsst haben?“ fragte sie, nachdem wir angestoßen und einen Schluck genommen hatten.
„Dreieinhalb Mal“, korrigierte ich.
„Das erste Mal zählt nicht voll. Und wie kommst du darauf, dass ich das nicht mehr wissen könnte?“
„Pedant bist du, aber meinetwegen. Aber wir haben uns noch gar nicht richtig geküsst.“
„Meinst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?“
„Wieso? Spricht was dagegen? Willst du nicht?“
„Das ist doch gar nicht die Frage. Natürlich will ich. Aber ich halte es für keine gute Idee, zumindest nicht gerade hier.“
„Was soll denn schon passieren?“
„Ach nichts, eigentlich, aber es könnte ja sein, dass hier jemand auftaucht, dem das wohl nicht so besonders gefallen würde, wenn wir uns hier gegenseitig die Zunge in den Hals stecken. Also ich möchte nicht unbedingt in den Hafen geworfen werden, oder von einer zerbrochenen Flasche erstochen.“
Ich blickte mich ein wenig zu paranoid in der Bar um, aber es schwirrten nur mir unbekannte Nachtschwärmer herum, und die Djane wollte offensichtlich Feierabend machen und spielte „Komm schlaf bei mir“. Wenn das kein Zeichen sein sollte.

„Meinst du, das würde er machen, für den Fall, dass er hier auftauchen sollte?“
„Keine Ahnung, was er machen würde, aber ich bin auch nicht scharf darauf, es rauszufinden. Und du wahrscheinlich auch nicht.“
„Absolut nicht.“
Ich leerte meine Flasche aufs neue und stellte sie zurück auf den Tresen.
„Wenn ich jetzt noch eins trinke, bin ich zu platt um noch irgendwas mit dir anzufangen.“
„Also?“
Ich starrte eine Weile in ihre Augen, dann auf die Flaschen in den Regalen hinter der Bar. Ein Mojito oder White Russian würde mir jetzt entweder gut tun oder den Todesstoß geben. Ich seufzte.

„Die ganze Sache gefällt mir eigentlich nicht so richtig, aber ich werd’ mir morgen in den Arsch treten, wenn ich’s nicht mache.“
Ich nahm sie in den Arm, und wir küssten uns, bis uns fast die Luft ausging. Wir ließen einander los und drehten uns schuldbewusst um, ob uns auch niemand beobachtet hatte, der das nicht erfahren sollte.
„Prima.“
„Stimmt.“
Dann machten wir das Ganze gleich noch einmal, und je länger unsere Zungen die Mundhöhle des anderen erforschten, desto unwichtiger schien es mir, und offensichtlich auch ihr, wer uns nun dabei erwischte, oder was es für unmittelbare Konsequenzen haben könnte. Also fuhren wir zu mir.


III

Ich begann vorsichtig, beinahe verunsichert, ihre Schenkel mit meinen Fingerspitzen in aufsteigender Richtung zu erforschen. Die Muskeln ihrer Oberschenkel zogen sich zusammen, als ich bei ihrer Vulva angelangt war, aber nach einem Augenblick entspannte sie sich, lehnte sich zurück, und meine Finger fanden unbehindert den Eingang. Ich genoss für einen Augenblick die feuchte Wärme, leckte meinen Zeigefinger ab und beugte mich vornüber, um mir das Kondom überzustülpen. Mein Unterleib bewegte sich in Richtung des ihren. Ich blickte ihr noch einmal tief in die Augen, und als mein Schwanz in der richtigen Position war, ergriff sie ihn, half ihm hinein, und die Reise auf dem Stairway to Heaven begann.

Ich könnte mir vielleicht einreden wollen, dass ich ihr meisterhaft mehrere Orgasmen besorgt hatte, aber es war auch ebenso wahrscheinlich, dass sie erfahren den Verlauf des Verkehrs bestimmt hatte, und das sie deswegen den Akt nicht unbefriedigt beenden musste. Welche Version auch immer dem wirklichen Verlauf näher kam, es konnten ja beide zutreffen, es war einer der besten Ficks meines Lebens, und selbst wenn sie beinahe so laut war, wie sie es angedroht hatte, dann war ich selbst nicht deshalb leiser, weil ich etwa weniger genossen hätte, sondern vermutlich, weil ich lieber still genieße. Ich bekam einen wahnsinnigen Orgasmus, der für die Tatsache, dass wir zum ersten Mal miteinander geschlafen hatten, bemerkenswert gut mit ihrem übereinstimmte.

Ich zog mich aus ihr zurück, entsorgte das Kondom und kuschelte mich dicht an sie. Meine Nase beschnupperte ihre Schultern, ihren Rücken, ihren Hintern, die Rückseite ihrer Beine. Sie drehte sich auf den Rücken, und ich fuhr mit ihren Waden fort, ihrer Muschi, ihrem Bauch, ließ meine Zunge an ihrem Nabel herumspielen, beschnupperte weiter ihre Brüsten, ihren Hals, ihr Gesicht, schließlich ihren Mund.

„Hey, nimm deine Nase aus meinem Mund.“
„’Schuldigung.“
Ich nahm meine Zunge für ein paar Erdumkreisungen als Ersatz.
„Besser?“
„Perfekt. Fast, zumindest.“
Sie entfernte ein gekräuseltes Haar von ihrer Zunge.
„Ich werd’ jetzt nicht den beleidigten Chauvinisten ‘rausholen und dich fragen, wie’s dir gefallen hat. Aber es würde mir gut gefallen, wenn du mir noch mal deine Zunge in den Mund steckst.“
„Unglaublich.“
„Unglaublich? Was meinst du damit?“
„Das, was ich mir gerade aus dem Mund gepult habe.“
„Was war denn da?“
Sie sah mich halb vorwurfsvoll, halb amüsiert an, und drückte mir ihren Zeigefinger, an dem noch ein Schamhaar klebte, an die Nase.
„Setz’ dein Training deiner Zunge doch bitte in meinem Mund fort.“
Ich fühlte mich viel zu gut, um auch nur mit einem einzigen Wort zu protestieren, zu müde, um das Training sofort in anderen Bereichen fortzusetzen, und hatte außerdem in dem Moment, wie in zahllosen anderen auch, nichts angenehmeres zu tun. Und irgendwann schliefen wir dann ein.

Als ich die Augen wieder aufschlug, zumindest soweit, dass ich etwas um mich herum visuell wahrnehmen konnte, war es schon taghell, kein Wunder, wenn man bedenkt, dass wir schon in der Morgendämmerung nach Hause gekommen waren. Sie lag noch leicht schnarchend neben mir, und der Anblick ihrer nackten Schultern und der Konturen ihres Hinterns unter der dünnen Bettdecke brachten mich beinahe dazu, ihr die Decke herunterzuziehen und ihre Muschi noch einmal einer gründlichen Untersuchung zu unterziehen. Ich konnte mich aber noch einmal beherrschen und beschränkte mich darauf, ihren Hals und ihre Schultern leicht mit meinen Lippen zu berühren und sie so zu wecken.

Nachdem ich das gesamte Gebiet dreimal bewandert hatte, begann ich, gemächlich mit den Fingern die Region vom Schlüsselbein zu ihren Brüsten freizulegen. Als ich schließlich ihre Brustwarzen freigelegt hatte, wachte sie auf und drehte sich um, so dass ich die Spur ihrer Brüste von meinen Fingerspitzen bis zu meiner eigenen Brust verfolgen konnte, bis ihre Augen vor meinen auftauchten.

„Hast du ‘ne Filter für mich?“
„Ja, ich hab’ auch gut geschlafen.“
„Tut mir leid. Wie ist das Wetter?“
„Wie der Zustand meiner Zigarettenschachtel.“
„Minus zehn Grad und Eisregen oder blauer Himmel und fünfundzwanzig Grad plus?“
„Große braune Augen und einige schöne Stunden.“
Ich tastete mit einem Arm auf dem Fußboden herum, in der Gegend, wo ich meine Zigarettenschachtel vermutete. Sie küsste mich währenddessen und stemmte sich auf ihre Unterarme.
„Wo ist meine Unterwäsche?“
„Was weiß ich, wo du sie hingeworfen hast. Warum fragst du?“
„Weiß nicht. Hast du die Zigaretten gefunden?“
„Ebenso wie ich deine Dessous gefunden habe.“
„Gefallen sie dir?“
„Schmecken dir meine Zigaretten?“
„Noch besser, wenn du mir jetzt eine gibst.“
„Noch besser, wenn du sie ausziehst.“
„Also anziehend.“
„Oder anzündend. Wollen wir die Kunst des Aneinandervorbeiredens noch weiter kultivieren?“
„Was?“
„Ach nichts. Küss mich.“

Sie befreite sich aus meiner schläfrigen Umarmung, wuschelte sich noch einmal durch ihre Haare, und erschrak, als sie auf meine Wanduhr sah.
„Scheiße, ist das echt schon so spät? Wie kann es denn jetzt schon vier sein! Verdammt, ich muss los. Der denkt ja sonst was.“
„Hat er ja wohl auch allen Grund zu.“
Plötzlich offenbar hellwach, funkelten mich die Kohlen in ihren Augen unmissverständlich an.
„Das hat er nicht.“
Ich blinzelte. Kurz, um meine Augen aufzuwecken, ein paar mal länger, um sie auf ihr gerötetes Gesicht zu fokussieren.
„Weißt du, danke. Danke, dass du für mich diesen Abend da warst, war alles schön. Hat alles Spaß gemacht. Aber ich muss los, ich muss los.“

Sie stand auf, um ihre Kleidung einzusammeln, wobei ich mich nicht zurückhalten konnte, jede Bewegung ihres Hinterns genau zu verfolgen. Ich stand auf und lehnte mich gegen meinen Kleiderschrank. Während sie sich Stück für Stück anzog, verhüllte sie immer mehr von ihrem zarten, begehrenswerten Körper, der bis vor unwahrscheinlich kurzer Zeit noch so etwas wie mein gewesen war. Als sie schließlich mit Schuhen und Jacke fertig war, kam sie noch einmal auf mich zu und sah mir aus nächster Distanz in die Augen. Dann senkte sie den Blick wieder.
„Und?“, begann ich, nur um noch irgend etwas von mir zu geben.
„Na ja“, entgegnete sie, „nichts und, schätze ich.“
Ich blickte ebenfalls nach unten, und mir wollte nicht entgehen, dass sich ihre Brustwarzen durch ihr T-Shirt abzeichneten. Ein Anblick, den ich nicht vergessen wollte, dieser Gedanke ging mir durch den Kopf. Ich hob die Augenbrauen, auch wenn sie das nicht sehen konnte.

„Willst du sagen, dass das nichts war?“
„Nein, ja, ich weiß nicht, natürlich war das nicht nichts, ich meine, was weiß ich, klar war das was, versteh’ mich nicht falsch...“
„Im Moment versteh’ ich eigentlich gar nichts“, entgegnete ich mehr verwirrt und traurig als wütend.
„Ähm, also, sieh mal, es ist nicht so, dass ich das alles ungeschehen machen möchte. Es war gut, es war OK was passiert ist. Ich wollte es, es hat mir gefallen, ich mache dir keinen Vorwurf. Es ist bloß, na ja...“ sie hob endlich wieder ihren Kopf und sah mir in die Augen.

„Ich bin der Meinung, dass es auch dabei bleiben sollte. Ich muss zurück, weißt du.“
Wir blickten uns für ein paar Sekunden schweigend in die Augen, dann umarmten wir uns.
„Mach’s gut. Pass auf Dich auf.“
„Du auch. Komm gut nach Hause.“
Sie sah sich noch einmal in meiner Wohnung um, ob sie auch nichts vergessen hatte, was sie eventuell später von mir zurückfordern müsste, lächelte mir noch einmal zu und verließ mich.

Ich schloss die Tür hinter ihr und lehnte mich dagegen. Mit geschlossenen Lidern atmete ich sechsmal, siebenmal tief durch, dann fiel mir nichts anderes ein, als das Radio anzuschalten, damit es nicht so still war, ohne sie.
„Die Welt schaut rauf zu meinem Fenster, mit müden Augen ganz staubig und scheu...“


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